Workation 2025 – Noch Trend oder schon "out"?
- Redaktion
- 25. März
- 3 Min. Lesezeit
Arbeiten, wo andere Urlaub machen – dieses Konzept hat sich in den letzten Jahren stark etabliert. Doch ist die Workation weiterhin ein Erfolgsmodell oder nur ein kurzfristiger Hype? Kurzurlaub.de hat sich gemeinsam mit New-Work-Expertin Inga Höltmann mit dieser Entwicklung auseinandergesetzt und beleuchtet die aktuellen Trends und Herausforderungen. Hier geht es zum Interview mit Inga Höltmann
Workation 2025: Zwischen Lifestyle, Burnout-Gefahr und erholsamen Kurzurlauben
Die Idee, Arbeit und Urlaub zu kombinieren, erfreut sich in den vergangenen Jahren wachsender Beliebtheit. Die Pandemie veränderte die Arbeitswelt nachhaltig, hybride Modelle wurden zur Norm, und Arbeitnehmer*innen nutzten die Möglichkeit, von exotischen Orten aus zu arbeiten. Doch ist dieses Modell wirklich so nachhaltig, wie es einst erschien?
"Die Workation zeigt, dass Arbeit nicht an einen festen Ort gebunden sein muss", erklärt Inga Höltmann. „Doch 2025 stellen wir fest, dass nicht jedes Unternehmen für dieses Modell gemacht ist. Wer das Gefühl hat, dass die Kolleg*innen im Büro heimlich die Stirn runzeln oder man sich von wichtigen Informationen abgeschnitten fühlt, macht das genau einmal – und dann nie wieder. Die Akzeptanz muss also von allen Seiten vorhanden sein"
Der Trend zur Regionalität: Workation-Ziele verlagern sich
Ein deutlicher Wandel zeichnet sich bei den beliebtesten Workation-Zielen ab. Kurzurlaube in Deutschland und den Nachbarländern gewinnen an Bedeutung, da sie eine stressfreie Alternative zu langen Fernreisen bieten. Nachhaltigkeit und kürzere Reisezeiten spielen eine immer größere Rolle, wodurch Skandinavien, die Alpenregion aber auch Workation im eigenen Land zunehmend in den Fokus rücken.
Unternehmen in der Verantwortung: Workations als Benefit strategisch nutzen
Für Unternehmen stellt die Workation 2025 eine Herausforderung dar: Es ist weiterhin ein attraktiver Benefit, doch die Balance zwischen Produktivität und Work-Life-Balance muss beachtet werden. Klare Vereinbarungen und Strukturen sind notwendig, um das Thema Workation erfolgreich zu gestalten.
"Offenheit in den Unternehmen ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Workations funktionieren", erklärt Höltmann.
"Es braucht eine Betriebsvereinbarung oder zumindest eine klare Regelung, die für alle Mitarbeitenden gilt. Hinein gehören Eckdaten wie die mögliche Dauer so einer Workation oder wie oft man das umsetzen kann. Entscheidend ist auch, dass nicht allein die direkte Führungskraft mit ihrer persönlichen Meinung zum Thema darüber entscheidet, wer eine Workation machen darf."
Besonders Kurzurlaube in regionaler Nähe bieten eine interessante Möglichkeit, Mitarbeitenden Erholung und Flexibilität zu ermöglichen, ohne lange Abwesenheitszeiten in Kauf nehmen zu müssen. Unternehmen können durch Kooperationen mit Hotels, Co-Working-Spaces oder Wellness-Resorts gezielt attraktive Angebote für ihre Belegschaft schaffen.

Die richtige Infrastruktur: Erfolgsfaktoren für gelungene Workations
Für eine erfolgreiche Workation sind bestimmte Rahmenbedingungen essenziell. "Ein stabiles WLAN ist das Wichtigste", betont Höltmann. "Danach geht es um individuelle Präferenzen: Ob Hotelzimmer oder einsame Hütte am See – es gibt keine universelle Lösung, sondern nur die passende Umgebung für jede*n Einzelne*n."
Workation als Gesundheitsfaktor: Unternehmen können profitieren
Richtig umgesetzt, können Workations auch gesundheitliche Vorteile bringen. "Workations sind nicht einfach nur Urlaub mit Laptop", sagt Höltmann. "Es geht darum, vor Ort bewusst zu arbeiten und auch die Freizeit bewusst zu gestalten. Dadurch können neue Impulse entstehen, die sich positiv auf Motivation und Kreativität auswirken."
Ein gut organisiertes Modell kann helfen, die hohe Krankheitsquote in Unternehmen zu senken. "Wenn Workations im Unternehmen etabliert sind, können sie dazu beitragen, Menschen zu entlasten und neue Erholungsangebote zu schaffen", meint Höltmann.
Fazit: Workation – Zukunft oder Auslaufmodell?
Workations sind 2025 keineswegs "out", sondern entwickeln sich weiter. Ein Trend geht weg von fernen Reisezielen hin zu nachhaltigen und besser integrierbaren Modellen. Unternehmen, die Workations strategisch fördern, können nicht nur die Motivation ihrer Mitarbeitenden steigern, sondern auch langfristig deren Gesundheit und Produktivität positiv beeinflussen.

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